
Es geht immer nur um Liebe.

7 Arten von Glück in 25'000 Tagen






Wenn du sagst: Meine Liebe ist dieser romantische Teich mit dem klaren Wasser, in dem ich schwimmen und mich von der Sonne verwöhnen lassen kann, dann verkennst du das Wesen der Liebe.
Denn die Liebe, das ist der gewaltige Ozean.
Niemand sagt dem Elefanten, er sei eine Maus.
Und so ist es auch mit der Liebe.
Die Liebe ist gross wie ein Elefant, also sag nicht Maus zu ihr.
Wenn die Liebe nicht dein Herz sprengt, dann ist es nicht Liebe.
Wenn die Liebe dich nicht weit über deine Grenzen hinaus fordert, dann ist es nicht Liebe.
Wenn die Liebe dich nicht leiden und verzweifeln lässt, dann ist es nicht Liebe.
Unterschätze die Liebe nicht, denn sie ist die mächtigste Kraft, die dir in deinem Leben begegnen kann.
Es geht nicht darum, die Frau oder den Mann deines Lebens zu finden.
Es geht darum die Liebe zu finden.
Das kann auch die Liebe zum Malen sein, wie bei Vincent van Gogh.
Es kann die Liebe zum Kochen sein, wie bei Stefan Wiesner, dem Hexer aus dem Entlebuch.
Es kann die Liebe zu Hunden oder zu Pferden sein.
Oder die Liebe zum Parfüm wie bei Patrick Süskind.
Es ist deine Bestimmung.
Wenn du die gefunden hast, bist du in der Liebe, unendlich kraftvoll, bedingungslos kreativ. Dann bist du angekommen und zuhause bei dir.
Also finde deine Bestimmung, dann findest du auch diese bedingungslose Liebe.
Aber glaube nicht, dass du sofort Anerkennung und Wertschätzung erntest, wenn du deine Bestimmung dann ausübst. Das Gegenteil wird der Fall sein. Deine Freunde werden dich für verrückt halten. Sie werden sagen, dass das, was du aus dieser bedingungslosen Liebe heraus tust, ungesund, vielleicht sogar wahnsinnig sei. Dann befrage dein Herz, ob du auf dem richtigen Weg bist, dann suche Vertraute und höre ihnen zu und prüfe, was sie sagen. Sei kritisch dir selbst und deinem Lieben gegenüber. Sei kritisch anderen gegenüber die über die Liebe reden, auch wenn sie als weise Männer oder Frauen gelten.
Die weisen Frauen und Männer werden dir vielleicht sagen, dass du dich abhängig machst von dieser Liebe – prüfe, ob du abhängig bist oder in Freiheit, und wundere dich nicht, wenn du beides gleichzeitig bist.
Die weisen Frauen und Männer werden dir vielleicht sagen, dass das alles nur Projektionen deiner armen verlorenen Seele sind – schaue genauer hin und entscheide selbst, ob du dir diese liebevollere Welt einfach nur herbeiwünscht oder ob du sie wirklich wirklich vor dir siehst.
Und die weisen Männer und Frauen werden vielleicht sagen, dass du den geliebten Menschen überhöhst – prüfe auch das und frage dich, ob nicht jeder Mensch das Wunder ist, das du in dem geliebten Menschen vor dir siehst.
Wenn du dich aber hinterfragt hast und dieses bedingungslose Lieben immer noch in dir lodert und zur Welt gebracht werden möchte, dann folge dieser Liebe und tue, was du tun musst. Nichts anderes als das wird dich glücklich machen. Erst wenn du dieser bedingungslosen Liebe folgst, wirst du ganz werden. Und wenn du ganz wirst, dann wirst du zu strahlen beginnen. Und wenn du strahlst, dann werden andere Menschen das auch sehen – und nicht nur Menschen. Auch die Natur und das Leben selbst wird dieses Strahlen sehen und darauf antworten. Und dann endlich findest du die Kraft und den Frieden, um unangefochten zu vollenden, wofür du hierhergekommen bist.
Ich fahre eine Strasse entlang. Ich halte das Steuer in der Hand.
Das Autodach schützt mich vor Regen, die Blechwände um mich herum geben mir Sicherheit. Der Boden unter mir ist fest und solide.
Ich sehe, wie die Welt auf mich zukommt.
Die Bäume, der Asphalt, der Fahrtwind kommen mir entgegen.
Und dann, von einem Augenblick auf den andern,
ändert sich meine Perspektive:
Die Welt geht jetzt durch mich hindurch.
Die Bäume, der Asphalt, der Fahrtwind gehen durch mich hindurch.
Dach, Blechwände, Boden sind weg. Irgendein Autopilot steuert, auf jeden Fall nicht ich.
Das Mich, durch das alles hindurch geht, ist kein Ich mehr.
Ich bin Baum, Asphalt, Fahrtwind ohne Ich. Ich hat sich aufgelöst.
Alles ist mit allem zutiefst verbunden. Dieses Gefühl ist nicht in mir, sondern allgegenwärtig überall.
Und dann, im nächsten Augenblick, bin ich wieder am Steuer,
und das ist auch gut so… Ich fahre immer noch und frage mich:
Hat sich jetzt etwas geändert?
Ich hatte offenbar soeben eine tiefes Verbundenheitserlebnis, aber ist jetzt etwas anders? Ich fahre auf der gleichen Strassemit der gleichen Geschwindigkeit. Die Welt kommt mir genauso entgegen wie vorher.
Der Baum ist noch immer mit der Erde verwurzelt und ragt in den Himmel. Der Asphalt ist immer noch Jahrmillionen alter Stein, der jetzt gerade als Asphalt daherkommt . Und der Fahrtwind bläst mir noch immer ins Gesicht.
Nichts hat sich verändert für sie. Sie waren und sind immer eingebettet in diese tiefe Verbundenheit. Einzigartig und in der Einheit.
Für Baum, Asphalt und Fahrtwind war ich immer der, der ich bin, ungetrennt und verbunden mit ihnen und allem.
Und für mich? Hat sich für mich etwas geändert?
Was ist in diesen paar Augenblicken für mich geschehen?
Ein Tor ist kurz aufgegangen.
Eine Wand, die nur ich sehe, ist weggebrochen.
Für ein paar Augenblicke war ich nicht mehr getrennt von allem andern.
Für ein paar Augenblicke war ich verbunden mit der Wirklichkeit ausserhalb meiner Fahrbahn.
Und ich realisiere jetzt, dass dieses Tor nicht aufgegangen ist, sondern eigentlich schon immer offen stand. Es ist ein torloses Tor, wie die Zen-Leute sagen. Und es hat mich kurz über seine Schwelle gezogen. Dieses Hinübergezogen-Werden kann ich nicht machen, es ist ein Geschenk, eine Gnade vielleicht.
Aber ich realisiere jetzt, dass diese Wand, die mich trennt, meine Illusion ist. Aus dieser Illusion der Getrenntheit bin ich aufgewacht.
Hinter diese Erfahrung kann ich nicht zurück.
Doch jetzt halte ich wieder das Steuer in der Hand, ich bremse, ich beschleunige, ich höre Musik, ich fühle mich sicher mit den verbliebenen Wänden um mich herum und dem Dach überm Kopf.
Für den Baum hat sich nichts geändert. Und auch nicht für die Asphaltfahrbahn, die schon immer durch dieses torlose Tor führte, genauso wie der Fahrtwind schon immer da hindurchblies.
Vielleicht spüren sie, dass für mich diese eine Wand weggebrochen ist, weil alle mitfühlenden Wesen es spüren, wenn sie einem offenen Herzen begegnen.
Ich spüre es und ich weiss jetzt: Ich bin der Weg.
«Ich kann lieben, aber ich muss nicht.» Dieser Satz stammt vom Geigenbauer und Philosophen Martin Schleske. Der Satz hat mich zunächst in seiner Einfachheit und Kraft verblüfft. Er besagt, dass ich als Mensch eine ungeheure Macht habe: Ich kann wählen, ob ich Gott, das Leben und die Liebe auflaufen lasse, wie Schleske es ausdrückt. Schleske behauptet, dass ich eine Wahl habe, immer. Ich kann die Liebe annehmen, wenn sie mir zufällt, oder mich gegen sie entscheiden. Das Leben hat das so eingerichtet. Deshalb meint der Geigenbauer, dass Jesus nicht nur am Menschen zerbrochen ist, er ist auch an Gott und dem Leben zerbrochen, weil uns das Leben eben diese Wahl lässt. Wir können unserer Bestimmung folgen, und das bedeutet in der christlichen Tradition unserem liebenden Herzen zu folgen, oder wir können es sein lassen. Zu Zeiten von Jesus, haben es viele sein gelassen, deshalb wurde er von Menschen wie du und ich ans Kreuz genagelt.
Aber stimmt der Satz wirklich oder ist er einfach nur eingängig?
Der erste Teil des Satzes heisst: «Ich kann lieben …» Kann ich das wirklich immer?
Meine Erfahrung sagt mir: nein, oft kann ich gerade nicht. Weil ich zu beschäftigt bin. Weil ich die Verbindung zu meinem Herzen verloren habe. Weil ich verletzt oder gedemütigt wurde und ich einen Schutzwall um mich herum gebaut habe.
Lieben-können ist für mich und viele Menschen nicht selbstverständlich und will gelernt und geübt sein. Gerade wir, hier in westlichen Gesellschaften, lernen jedoch nicht viel darüber, wie man sein Herz für die Liebe öffnen und offenhalten kann. Ohne ein offenes Herz, gibt es jedoch kein Lieben-können. Erst wenn mein Herz offen ist, bin ich präsent und berührbar. Wenn ich präsent bin, dann bin ich im Hier und Jetzt. Dann bin ich zutiefst in Berührung mit dem Leben, mit mir selbst, mit meinen Mitmenschen – eben nicht mehr getrennt, sondern eins. Erst mit offenem Herzen werde ich zum Liebenden.
Der*die Liebende
Eine nächste Frage ist: Kann ich etwas tun, damit ich in die Liebe komme?
Ich erlebe Liebe als etwas, das mir zufällt. Ich kann es nicht machen. Liebe erfasst mich oder eben auch nicht. Sie ist ein Geschenk. Ein Geschenk Gottes oder ein Geschenk des Lebens. Wenn sie mir geschenkt wird, dann gehe ich als Liebender auf wie die Sonne am Morgen. Ich bin dann erfüllt von dieser wunderbaren Energie. Ich nehme plötzlich Dinge wahr, die ich vorher nicht gesehen habe. Ich sehe das Wunder im Menschen, den ich liebe. Ich sehe auch das Wunder in der Natur und im Kosmos.
Meist entspringen Gefühle der Liebe aufgrund einer Verbindung zu einem anderen Menschen. Und meist entsteht daraus dann eine romantische Beziehung mit Liebe und Gegenliebe.
In der christlichen Mystik gibt es aber nicht nur diese personale Liebe. Viele Mystikerinnen und Mystiker aus der christlichen Tradition bezeichnen die Liebe als Urgrund des Seins. Sie meinen damit eine transpersonale, universelle Liebe, Gottesliebe, Agape. Wer diesen Urgrund unter seinen Füssen wirklich zu spüren bekommt, oder ihn gar nie verloren hat, ist nahe beim Sein, beim lebendig sein, beim Leben. Dort ist Geborgenheit, dort ist grenzenloses Vertrauen in Gott oder ins Leben. Auch diese Liebe fällt einem zu; allerdings nicht einfach so, sondern oft erst in Phasen existenzieller Not, in ganz grossen Lebenskrisen, ausweglosen Situationen, in denen man*frau über seine eigenen Grenzen hinauswachsen muss. Das sind dann Momente, in denen einem die universelle Liebe vor die Füsse fallen kann. Als «Gnade» bezeichnet das die christliche Mystik. Und in dieser Gnade lässt sich leicht erkennen, dass das Leben Liebe im Überfluss hat. Liebe ist für das Leben keine Mangelware. Sie ist omnipräsent. Diese Erfahrung ist oft so heftig und zutiefst erschütternd, dass sie sich nicht mehr anzweifeln lässt. Wer einmal an diesem Punkt war, kann nicht mehr hinter diese Erfahrung zurück.
Zu unterscheiden davon ist, was im (Zen)-Buddhismus als Mitgefühl bezeichnet wird. Mit der oben beschriebenen Liebe hat das nichts zu tun. Mitgefühl ist eine Haltung. Etwas das eingeübt werden kann – eine wunderschöne Haltung übrigens. Wer Mitgefühl empfängt, fühlt sich respektiert. Mitgefühl kann man*frau erlernen, während man*frau die Liebe nur erfahren kann.
Die*der Geliebte
Auf der anderen Seite des Liebenden steht der*die Geliebte. Sich lieben zu lassen, geliebt zu werden scheint zunächst einfach. Erst in den letzten Jahren habe ich gelernt, dass dieser Teil der Verbindung genauso anspruchsvoll ist, wenn nicht sogar herausfordernder.
Ich rede hier nicht von der romantischen Beziehung, sondern von bedingungsloser Liebe ohne Gegenliebe.
Sich bedingungslos geliebt zu fühlen, ohne die Liebe erwidern zu können, ist oft schwer zu ertragen. Es versetzt uns in einen sehr ursprünglichen Zustand des Kindseins – wir sind aber keine Kinder mehr. Kinder fühlen sich von ihren Eltern geliebt, das ist der natürliche Zustand ihrer ersten Lebensjahre, sowohl vor wie auch nach der Geburt. Wer sich als Kind geliebt fühlt, entwickelt Vertrauen. Das Kind muss ja nichts leisten, damit es geliebt wird. Die Liebe, die ihm seine Eltern schenken, ist bedingungslos. Wenn dieses Vertrauen entsteht und kräftig ist, dann trägt es das Kind und danach den jungen und erwachsenen Menschen im besten Fall ein Leben lang. Aber wir alle wissen, dass dies nicht die Regel ist. Viele von uns verlieren im Laufe ihres Lebens dieses Vertrauen. Und nicht wenige haben es gar nie gekannt. Wie gehen wir in diesem Fall, jetzt da wir Erwachsene sind, mit dem Geliebt-werden um? Können wir uns lieben lassen, selbst wenn wir denjenigen oder diejenige, der*die uns liebt, nicht zurücklieben? Was passiert mit einem erwachsenen Menschen, wenn er geliebt wird, ohne dafür etwas zu leisten?
Meistens geraten diejenigen, die so geliebt-werden zunächst in eine Enge. Sie meinen, dass der Liebende Erwartungen an sie hat, die sie nicht erfüllen können oder wollen. Dass da jemand bedingungslos liebt, kommt ihnen verdächtig vor. Liebe war doch bisher immer ein Tauschhandel, das soll jetzt plötzlich nicht mehr gelten?
Sie fürchten auch um ihre Freiheit. Verbindungen schaffen Abhängigkeiten – zumindest waren das ihre bisherigen Erfahrungen. Und niemand will abhängig sein. Was also tun?
Meine Erfahrung ist, dass bedingungslose Liebe die Herzen öffnet – nicht sofort, die oben beschriebenen Widerstände sind real und kommen fast immer vor, aber mit der Zeit, mit den Monaten und Jahren bauen sich diese Widerstände beim geliebten Menschen ab. Zuerst werden die Mauern, die sein Herz umschliessen, weicher, dann nach und nach fallen sie in sich zusammen und er öffnet sein Herz, lässt sich berühren, verliert die Angst und nimmt diese bedingungslose Liebe an. Das ist kein harmonischer Prozess und er gelingt auch nicht immer. Beide, Liebender und Geliebte, brauchen Geduld, beide müssen dranbleiben am anderen. Es gibt Rückschläge und Verletzungen, Missverständnisse und Verstimmungen, Phasen der Distanz und Zeiten des einander Nahe-seins.
Aber schliesslich werden sie es zulassen geliebt zu sein, ohne in sich einen Druck auf Gegenleistung zu spüren, dann öffnet sich ihr Herz, so wie das Herz eines Kindes offen ist. Dann sind sie bereit für eine Liebe, die bedingungslos ist und ihnen ebenfalls zufällt wie ein Geschenk.
In dem Augenblick, in dem sie erkennen, dass sie bedingungslos geliebt werden und das zulassen – in diesem Augenblick sind sie im Mysterium der universellen Liebe angekommen. Das ist dann auch eine Art «Gnade». Martin Schleske beschreibt das treffend: «Nur wer sich lieben lässt, kann im eigentlichen Sinn Mensch werden und kann seinen Weg in dieser Welt bewahren.»
Jung und Alt
Und noch ein Gedanke zum Schluss.
Viele Verbindungen zwischen Enkeln und Grosseltern gründen auf diesem Gefühl des bedingungslos Geliebt-werdens; auch weil viel weniger Erziehungsgeschichte solche Verbindungen zwischen Grosseltern und Enkeln belasten.
Vielleicht ist es das, was die ältere Generation den Jungen heute bieten kann. Und vielleicht gibt es nichts Wertvolleres, was wir ihnen schenken können, als sie bedingungslos zu lieben. Dann können sie sich so zeigen, wie sie wirklich sind. Sie müssen nicht mehr gefallen und leisten, nicht mehr irgendwelchen Massstäben entsprechen oder Regeln gehorchen. Sie können sich in ihrer vollen Grösse entfalten, im Vertrauen darauf, dass sie geliebt sind.
Die Mauern, die die Enkel auf dem Weg zum Erwachsen-sein aufgebaut haben, werden dann aufgeweicht. Bis sie weich genug sind, dauert es meist eine Weile. Aber je länger wir Älteren diese jungen Menschen im Geliebt-sein halten können, umso mehr vertrauen sie. Auf diese Weise können tief befriedende Freundschaften über Generationen hinweg entstehen.
Ich habe mir heute morgen Tee zubereitet und musste schmunzeln: «Seit 1837», stand auf der Verpackung. Ganz schön alt dieser Tee, dachte ich, altehrwürdig. 186 Jahre haben die durchgehalten. Aber was sind schon 186 Jahre?
Dazu kam mir ein Satz des Astrophysikers Brian Swimme in den Sinn; er sagte, dass in jedem Krümmen unseres Zeigefingers vier Milliarden Jahre Entwicklungsgeschichte liegen. Das sind Zeiträume! 4 Milliarden Jahre hat es gedauert, bis es möglich wurde ein Lebewesen zu schaffen, das eine volle Teetasse zum Mund führen kann!! Wer einmal an sich selbst beobachtet, wie kompliziert diese simple Bewegung ist; wie präzise tausende Muskelfasern zusammenspielen; wie genau die Rückmeldungen unseres Tastsinns ablaufen, damit der Teetassenrand exakt den Lippenrand berührt, der staunt.
Schliessen Sie doch bei der nächsten Tasse einmal die Augen und beobachten Sie sich. Es ist faszinierend! Und wir machen das und noch viel komplexere Abläufe jeden Tag völlig automatisch, völlig unbewusst. Doch sobald das in unser Bewusstsein dringt, erleben wir, welch ein Wunder da eigentlich alltäglich geschieht. «Seit 4 Milliarden Jahren» müsste eigentlich auf unserer Stirn tätowiert sein. In unseren Knochen steckt Sternenstaub aus dem das Leben so etwas unglaublich Faszinierendes wie uns selbst geformt hat. Wenn es uns gelingt, dieses Faszinierende auch nur für ein paar Augenblicke wahrzunehmen, zum Beispiel am Morgen beim Teetrinken, dann wächst das Vertrauen ins Leben.
(Bildautor: Nicola Bossard; Getrocknete Teeblätter im Dachstock des Kloster Gerlisberg)